Von einer Agoraphobie betroffene Menschen leiden unter der Angst, sich Situationen oder Orten mit eingeschränkter Fluchtmöglichkeit auszusetzen. Häufig geht mindestens eine Panikattacke der Agoraphobie voraus. Menschenansammlungen, Reisen mit dem öffentlichen Nahverkehr, weite Plätze oder geschlossene Räume werden vermieden oder nur mit Begleitung aufgesucht, weil die Vorstellung von eigener Hilflosigkeit oder Kontrollverlust als entweder massiv bedrohlich oder extrem peinlich wahrgenommen wird.

Beim Aufsuchen der geschilderten Situationen oder beim Gedanken daran entsteht eine ausgeprägte emotionale Belastung, in der eine Reihe typischer Angstsymptome vorkommen kann, z.B. Atembeschwerden, Schluckbeschwerden, Zittern, Beklemmungsgefühl, Hitzewallungen oder Kälteschauer, Herzklopfen, Schweißausbrüche, Mundtrockenheit, der Angst zu sterben oder die Kontrolle zu verlieren. Von Agoraphobie betroffene Menschen ziehen sich zunehmend in ihre sichere Welt zurück (das eigene Zuhause, vertraute Personen und Orte, Nähe zu ärztlichen oder therapeutischen Einrichtungen). Manchmal ist das Angsterleben der betroffenen Personen auch überraschend gering, weil die meisten potentiell Angst auslösenden Situationen vermieden werden.

Ungefähr 4 von 100 Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Agoraphobie. Frauen sind etwa dreimal so häufig betroffen wie Männer. Getrennt nach Geschlecht betrachtet, betrifft dies 6 von 100 Frauen und 2 von 100 Männern. Agoraphobien treten meistens um das 28.Lebensjahr erstmalig auf.

Weiterführende Informationen:

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/agoraphobie-panikstoerung/diagnostik